Microsoft leidet unter Open Source und erkennt Ubuntu als Konkurrenz anLesezeit ~ 3 Min.

Beitrag aktualisiert am 27. April 2016

Das sind doch mal ganz neue Töne aus Redmond: Microsoft verzeichnet Einbußen und sieht Linux als Konkurrenz an. Und das nicht einmal im Serverbereich, wo Linux schon seit Jahren die Oberhand hat, nein – im Desktop-Bereich.


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Microsoft leidet unter Open Source und Gesetzgebern

Im jüngsten Quartalsbereicht musste Microsoft rund 30 Prozent Umsatzeinbruch melden. Im Bericht an die Finanzbehörde listet der Konzern die Risikofaktoren und stärksten Wettbewerber. Linux- und Open-Source-Unternehmen sind darunter, aber auch die eigenen Partner HP und Intel unterstützen Linux.
Nervös stellt Microsoft fest, dass Apple in den USA Marktanteile gewinnt, auch Linux macht dem Unternehmen zunehmend Sorgen. In dem Bericht heißt es: „Das Linux Betriebssystem, (…) das ohne Bezahlung unter einer General Public License verfügbar ist, hat an Akzeptanz gewonnen, besonders in aufstrebenden Märkten.“ Verantwortlich sei der gestiegene Kostendruck sowie neue preiswerte PCs, die die Hardware-Hersteller mit anderen Betriebssystemen ausliefern. Namentlich genannt sind Red Hat und Canonical (Ubuntu) als Wettbewerber, und auch kleine Open-Source-Unternehmen sowie Community-Projekte werden als Gefahr für das Geschäftsmodell „Geld gegen Softwarelizenz“ gewertet. Hinzu kommen bedrohliche Aktivitäten seiner Alliierten: „Partner wie Hewlett-Packard und Intel haben aktiv an alternativen, Linux-basierten Betriebssystemen gearbeitet“, schreibt Microsoft…

Für den ersten Gewinneinbruch der Unternehmensgeschichte nennt Microsoft weitere Verantwortliche, darunter Softwarepiraten, die Europäische Kommission, US-amerikanische Wettbewerbsbehörden und die Gesetzgeber allgemein. Ein Satz dürfte Softwarepatent-Gegener wie die Free Software Foundation in ihrer Alarmbereitschaft bestätigen: Microsoft bemängelt: „Auch das Fehlen von harmonisierten Patentgesetzen macht es schwieriger, durchgehend Respekt vor Patentschutz sicherzustellen.“ In regelmäßigen Abständen warnt die FSFE davor, dass unter dem Deckmantel der Harmonisierung Softwarepatente auch in Europa Einzug halten könnten.

Microsoft erkennt Ubuntu und RedHat als Desktop-Konkurrenz an

Zum ersten Mal in der Geschichte adelt Microsoft die Linux-Distributoren Red Hat und Canonical (Sponsor der Linux-Distribution Ubuntu) als Rivalen. Gerade im Netbook-Bereich spüre man den heißen Atem im Nacken In seinem jährlichen Bericht an die „U.S. Securities and Exchange Commission“ benennt Microsoft laut goodgearguide.com die Firmen Red Hat und Canonical, dem Sponsor der Linux-Distribution Ubuntu, als Konkurrenz im Desktop-Bereich. Zuvor hatte Microsoft lediglich Red Hat als Server-Konkurrenz anerkannt. In dem Dokument spricht man vor allen Dingen den Netbook-Bereich an. Microsoft charakterisiert den Linux-Marktanteil als „etwas Akzeptanz“. Weiterhin nennt das Papier Hewlett-Packard und Intel als Linux-Unterstützer. Rob Helm von Microsoft sagte, dass Netbooks anderen Betriebssystem den Weg in den Desktop-Markt geöffnet hätten. Microsoft würde gerne die Netbooks verschwinden lassen und diese durch leichtgewichtigen Notebooks ersetzen, sagte er weiter – lange Akkulaufzeiten und die Kosten so gewählt, dass man rechtfertigen könne, Windows darauf einzusetzen…

Mein Fazit

Auch wenn Microsoft das Monopol nicht verlieren wird, so ist es doch in der Geschichte noch viel vorgekommen, dass Microsoft Linux als Konkurrenz ansieht. Was in der Server-Landschaft fast normal ist, kommt vielleicht auch in den Desktop-Bereich. Wir werden sehen, was die nächsten Jahre bringen. Der schnelle Generations-Wechsel bei Microsoft, ist aber sicher schon die erste Auswirkung. Nie gab es so schnell neue MS-Versionen. Im Januar soll schon Windows 8 auf den Markt kommen…

Bilderquelle: I-vista / pixelio.de

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