Windows zählt zu den am weitesten verbreiteten Betriebssystemen weltweit. Dennoch kann es im Alltag zu verschiedenen Problemen kommen, die die Arbeit am Computer erschweren oder sogar unmöglich machen. Ob Programme nicht mehr starten, der Bildschirm schwarz bleibt oder das System unerwartet neu startet: Viele Fehler lassen sich mit den richtigen Maßnahmen beheben. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie bei typischen Windows-Problemen systematisch vorgehen und welche Werkzeuge Ihnen zur Verfügung stehen.
Erste Schritte bei Fehlfunktionen
Bevor Sie tiefgreifende Maßnahmen ergreifen, sollten Sie zunächst einfache Ursachen ausschließen. Überprüfen Sie beispielsweise, ob alle Kabel richtig angeschlossen sind. Dies gilt insbesondere bei Bildschirmproblemen. Ein Neustart kann oft kleine Systemfehler beheben, die sich im Laufe des Betriebs eingeschlichen haben.
Auch ein kürzlich durchgeführtes Update kann zu unerwarteten Komplikationen führen. In den Einstellungen von Windows unter „Update und Sicherheit“ haben Sie die Möglichkeit, das letzte Update rückgängig zu machen oder Systemwiederherstellungspunkte aufzurufen. Letztere sind besonders hilfreich, wenn das System bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fehlerfrei funktioniert hat.
Der abgesicherte Modus als Diagnosewerkzeug
Wenn Ihr System gar nicht mehr richtig startet oder wiederholt abstürzt, kann der abgesicherte Modus helfen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Startumgebung von Windows, bei der nur die notwendigsten Treiber und Dienste geladen werden. So können Konflikte mit Drittanbieter-Software oder fehlerhafte Treiber ausgeschlossen werden.
Um in den abgesicherten Modus zu gelangen, starten Sie Ihren PC und unterbrechen den Startvorgang durch ein mehrmaliges gezieltes Ausschalten. In vielen Fällen erscheint beim nächsten Start automatisch das Menü „Erweiterte Startoptionen“. Alternativ können Sie mit gedrückter Shift-Taste und einem Klick auf „Neu starten“ im Startmenü in dieses Menü gelangen.
Wählen Sie dort unter „Problembehandlung“ den Punkt „Erweiterte Optionen“ und anschließend „Starteinstellungen“ aus. Nach einem weiteren Neustart erscheint eine Liste mit Startmöglichkeiten. Dort können Sie den abgesicherten Modus über die Taste F4 (bzw. F5 für abgesicherten Modus mit Netzwerk) aktivieren.
Im abgesicherten Modus können Sie beispielsweise fehlerhafte Treiber deinstallieren, Autostartprogramme deaktivieren oder Systemprüfungen durchführen. Zu den Tipps zum abgesicherten Modus gehört es unter anderem, zuerst über den Geräte-Manager fehlerhafte Hardware zu identifizieren oder mit dem Tool „sfc /scannow“ beschädigte Systemdateien zu reparieren.
Systemdateien überprüfen und reparieren
Ein häufiger Auslöser für Windows-Probleme sind beschädigte oder fehlende Systemdateien. Das Systemdatei-Überprüfungsprogramm (SFC) kann Abhilfe schaffen. Öffnen Sie dazu die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und geben Sie den Befehl „sfc /scannow“ ein. Der Scan dauert je nach System einige Minuten und repariert automatisch gefundene Fehler.
Sollte SFC keine Fehler beheben oder melden, dass nicht alle Probleme gelöst werden konnten, können Sie zusätzlich das Tool DISM verwenden. Es überprüft die Integrität des Windows-Images und kann beschädigte Komponenten reparieren. Der entsprechende Befehl lautet:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Autostart und Hintergrundprogramme prüfen
Viele Probleme entstehen durch Programme, die automatisch mit Windows starten und im Hintergrund laufen. Um sie zu verwalten, öffnen Sie den Task-Manager (Rechtsklick auf die Taskleiste > Task-Manager) und wechseln zum Reiter „Autostart“. Deaktivieren Sie dort nicht benötigte Programme. Dies kann das System nicht nur stabilisieren, sondern auch den Startvorgang beschleunigen.
Updates und Treiber aktuell halten
Veraltete Treiber sind eine häufige Fehlerquelle. Über den Geräte-Manager können Sie die installierten Treiber anzeigen und bei Bedarf aktualisieren. Achten Sie besonders auf Grafikkarten-, Netzwerktreiber und Chipsatz-Treiber.
Ebenso wichtig ist die regelmäßige Aktualisierung von Windows. Sicherheitspatches und Fehlerbehebungen werden regelmäßig über Windows Update verteilt. Falls automatische Updates deaktiviert wurden, empfiehlt es sich, regelmäßig manuell nach Updates zu suchen.
Systemwiederherstellung als Notlösung
Sollten alle bisherigen Maßnahmen nicht helfen, dann können Sie auf die Systemwiederherstellung zurückgreifen. Dabei wird Windows auf einen früheren Zustand zurückgesetzt, ohne persönliche Dateien zu löschen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Wiederherstellungspunkte zuvor aktiviert waren.
Die Wiederherstellung erreichen Sie ebenfalls über das Menü „Erweiterte Optionen“ – wie bereits beim abgesicherten Modus beschrieben. Wählen Sie dort „Systemwiederherstellung“ aus und folgen Sie den Anweisungen.
Wer schreibt hier: Torsten Seidel
Gambio Shop-Einrichtung und Pflege
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