Darum wird auf Onlineshop-Strategie nicht gegendert (Umfrage)Lesezeit ~ 2 Min.

Beitrag aktualisiert am 29. Juni 2023

Es ist inzwischen schon fast ein leidliches Thema: Gendersensible Sprache. Nachdem die Doppelpunkte und Sternen auf immer mehr Webseiten Einzug halten, ist es an der Zeit, meinen Standpunkt als Betreiber von Onlineshop-Strategie.de zu setzen.

Ich gendere nicht, warum?

Ich bin der Überzeugung, dass gendergerechte Sprache nicht zur Gleichberechtigung beiträgt. Zwar werden nach außen (vorrangig) Frauen in Texte angesprochen, doch werden Frauen wirklich im realen Leben deshalb mehr in Positionen, die bisher eher von Männern dominiert werden, besetzt?


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Und muss man überhaupt in jedem Wort, das eine bestimmte Menschengruppe/ Berufsform anspricht, jedes Mal erwähnen, dass man beide Geschlechter meint? Jahrzehntelang haben sich Frauen angesprochen gefühlt, wenn es um Unternehmer, Shop-Betreiber, User oder Kunde ging (bzw. Unternehmern, Shop-Betreibern, (der, die) User oder Kunden).

Man gibt mit dieser Entscheidung an, auch Menschen anzusprechen, die sich keinem Geschlecht zuordnen wollen oder sich nicht als heterosexuell zuordnen. Auch sollen Menschen mit Handicaps angesprochen werden. Doch ist das so? :/*-Texte sprechen ja dennoch zwei Geschlechter an. Ich glaube nicht, dass sich diese vor Jahren mit »mit lieber Kunde, liebe Kundin« weniger angesprochen gefühlt haben. Ganz nebenbei ist auch diese Schreibweise gendergerecht, nur ohne Schreibfaulheit. 😉

Anmerkung: Respekt vor anderen Menschen und Menschen, die anders denken, drückt man nicht mit einer gendergerechten Sprache aus, sondern im Miteinander.

Mehrheit will keine gendergerechte Sprache

Aus Kommentaren im sozialen Netzwerk zeigt sich immer wieder, dass sich Frauen mit »Unternehmer:in« absolut nicht angesprochen fühlen – zumindest nicht die großen Maße. Und ich fühle mich ebenfalls nicht angesprochen. Eine Frau kommentierte sogar, dass sie lieber mit »Unternehmer« angesprochen werden möchte.

Umfragen zeigen immer wieder, dass Konsumenten (Print und Medial) vom gendern nicht viel halten. Es gibt hier verschiedene Statistiken, überwiegend zu ca. 65 % dagegen.

Es ist für mich eine »Ideologie«, wenn Umfragen (eigentlich) egal sind. Es wird Energie verschwendet, für eine Sache, die 16 bis 20 % der Befragten für wichtig erachten, beim Rest aber völlig vorbeigeht.

Ein weiterer Grund

:/*-Texte lassen sich schwer lesen, da es den Lesefluss stört. Ich lese inzwischen solche Texte nur noch dann, wenn es sein muss, weil das jeweilige Thema wichtig ist. Schwierig zu verstehen ist es auch für sehbehinderten Menschen, die die Vorlesefunktionen nutzen und anderssprachigen Lesern. Wer die deutsche Sprache noch nicht 100 % beherrscht, hat es damit noch schwerer. Denn auch so ist Deutsch schwierig zu erlernen.

Umfrage

Ich kann natürlich mit meiner Meinung (auf diesem Blog) völlig allein stehen. Deshalb eine Umfrage.

Sollte sich zeigen, dass ich falschliege, werde ich dennoch keine Sternen-Texte publizieren. Es wird dann »der Unternehmer und die Unternehmerin« angesprochen, was auch aktuell schon der Fall ist oder auf Ansprachen, wenn möglich, verzichtet.

Anonyme Umfrage: Gendersensible Sprache
Anonyme Umfrage: Gendersensible Sprache

2 Gedanken zu „Darum wird auf Onlineshop-Strategie nicht gegendert (Umfrage)“

  1. Lieber Torsten,

    gendern ist ein aktuelles und wichtiges Thema. Ich finde es situationsabhängig, ob man gendert oder nicht. Wo ich dir recht gebe, ist, dass sich ein Text nicht flüssig lesen lässt, wenn alle Pronomen integriert werden.

    Liebe Grüße
    Helene B.

    Antworten
    • Liebe Helene, da würde mich schon interessieren, warum das Thema so wichtig ist. Man hat immer schon alternativ beide Geschlechter angesprochen. Schon in den Filmen der 70er, „liebe Schüler, liebe Schülerinnen“. Auch heute kann man einfach „liebe Leserin, lieber Leser“ schreiben. Solche Texte lesen sich einfach schöner und sprechen den Leser auch persönlich an (womit beide Geschlechter früher wie heute gemeint sind). Wenn ich aber weiß, dass meine Zielgruppe überwiegend Menschen sind, die sich keinem Geschlecht zuordnen möchten, ist das was anderes.

      An schlimmsten empfinde ich, wenn man gar kein Geschlecht mehr ansprechen will. „Studierende“ – ein Wortspiel: „Studieren Studierende eigentlich rund um die Uhr oder studieren Studenten nur an der Uni?“ Die Frage kam von einem, der selbst studiert hat. Was ist ein Ärzt, von Ärzt:innen? Müsste es dann nicht wenigstens Ärzt(e):innen heißen?

      Da darfst gerne gendern, wie alle anderen, die dahinterstehen. Jeder soll es für sich selbst entscheiden. Mein Gehirn formt inzwischen gegenderte Texte um. Es liest „Mitarbeiter“, wenn dort „Mitarbeiter:innen“ steht oder „Mitarbeitende“. Damit waren in der Vergangenheit immer beide Geschlechter gemeint. Doch fühle ich mich bei solchen Texten zunehmend nicht mehr angesprochen und abgeholt.

      Liebe Grüße
      Torsten

      Antworten

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