360 Grad Feedback: Das sind die VorteileLesezeit ~ 5 Min.

Beitrag aktualisiert am 20. September 2021

Im Rahmen eines 360 Grad Feedbacks wird ein Mitarbeiter von mehreren beruflichen Partnern bewertet. Dieses Verfahren bringt einige Vorteile mit sich. Welche das im Detail sind und was man sonst noch alles über das Feedback wissen sollte, wird im Folgenden genauer erläutert.

Bewertung der Leistungen ist wichtiger, als man denkt
Viele Unternehmer sind der Meinung, dass sich die Mitarbeiter ausreichend bestätigt fühlen, wenn sie nicht kritisiert werden. Allerdings ist das definitiv nicht der Fall. Untersuchungen konnten zeigen, dass sich ganze 40 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland wünschen, dass sie öfter Feedback in Bezug auf die eigenen Leistungen erhalten. Es ist zu erwarten, dass dieser Prozentsatz in Zukunft sogar noch weiter steigen wird. Darüber hinaus wünschen sich viele Arbeitnehmer nicht nur Rückmeldungen von Führungskräften, sondern auch von gleich- oder untergestellten Mitarbeitern.


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Die Art der Rückmeldung muss sich ändern
Die Mitarbeiter wünschen sich also ein allumfassendes Feedback von allen Seiten. Gerade in Zeiten von flachen Hierarchien und Zusammenschlüssen für Projekte ist es teilweise recht schwierig, den Mitarbeitern ein zufriedenstellendes Feedback liefern zu können. Gerade um aus eventuellen Fehlern lernen zu können, ist es allerdings extrem wichtig, Feedback aus allen Richtungen zu erhalten, um Fehler nicht ständig zu wiederholen, wodurch man sich in Zukunft entsprechend verbessern kann.

Was ist eine 360 Grad Beurteilung?
Bei der 360 Grad Beurteilung wird ein Mitarbeiter nicht nur von einer einzigen Person beurteilt oder bewertet, sondern von so vielen Mitarbeitern wie nur möglich – am sinnvollsten ist es dabei, dass die entsprechenden Mitarbeiter sich auch gegenseitig zuarbeiten, um die Arbeitsweise des Kollegen auch adäquat beurteilen zu können. Dabei geht es übrigens nicht nur um die tatsächlichen Leistungen und Fähigkeiten im Beruf, sondern zum Beispiel auch um kommunikative Fähigkeiten und Soft Skills. Besonders gut eignet sich diese Variante der Bewertung für Führungskräfte und kann beispielsweise gut vor einem Mitarbeitergespräch durchgeführt werden, um wertvolle Impulse liefern zu können.

Der enorme Vorteil bei dieser Form der Beurteilung ist die Bewertung „aus allen Richtungen“. So wird ein Mitarbeiter eben nicht nur von Vorgesetzten, sondern auch von Kollegen (eigener Bereich und auch andere Bereiche), externen Mitarbeitern, Kunden, aber auch Lieferanten bewertet. Teil der Beurteilung ist auch immer eine Selbsteinschätzung, damit man später gut beurteilen kann, wie sich der Mitarbeiter selbst wahrnimmt und wie ihn andere wahrnehmen. Besonders für die Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter ist die 360-Grad-Beurteilung also hervorragend.

Gerade bei Projektmanagern kann man eine solche Bewertung von allen Seiten schon fast als unerlässlich bezeichnen. Allerdings macht sie auch bei anderen Mitarbeitern Sinn, da die Beurteilung durch die eigenen Kollegen zum Beispiel eine ganz neue Sicht auf die Dinge geben kann.

Wie führt man eine 360 Grad Beurteilung eigentlich durch?
Natürlich kann man die Beurteilung mithilfe von schriftlichen Fragebögen durchführen, es gibt allerdings bessere Methoden, die nicht nur schneller gehen, sondern auch detailliertere Ergebnisse liefern. Am besten ist es, wenn man das 360 Grad Feedback mithilfe einer Software-Unterstützung durchführt. Entsprechende Tools dafür liefert zum Beispiel das Unternehmen mettl.com. Solche Tools haben den Vorteil, dass man mit ihnen auch über die Grenzen des Unternehmens hinweg arbeiten und beispielsweise Umfragen sehr einfach verschicken kann.

Welche Aspekte werden im Rahmen der Beurteilung berücksichtigt?
Bei der 360 Grad Beurteilung werden die verschiedensten Aspekte mit in die Bewertung einbezogen. Dazu gehören zum Beispiel die Fachkompetenz, die Kommunikationsfähigkeit, das strategische Denken, die Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern, der Führungsstil und die Führungskompetenzen sowie viele weitere Aspekte.

Welche Vorteile bringt die 360 Grad Beurteilung mit sich?
Dass diese allumfassende Bewertung zahlreiche Vorteile mit sich bringt, kann man nicht leugnen.

Aber welche Vorteile sind das eigentlich im Detail?
Mithilfe der 360 Grad Beurteilung kann man das Potenzial der Mitarbeiter zum einen erkennen und ihnen zum anderen auch noch dabei helfen, dieses Potenzial stetig weiterzuentwickeln. Durch die Bewertung erhält man zum Teil einen ganz anderen Eindruck von Mitarbeitern, wodurch man vor allem die Stärken und Schwächen der Angestellten besonders gut erkennen kann. Dadurch kann man klar festlegen, in welchen Bereichen man den Mitarbeiter besonders gut einsetzen kann, aber auch in welchen Bereichen man ihn vielleicht noch etwas fördern sollte. Im besten Fall kommen sogar verborgene Talente und Fähigkeiten zum Vorschein, mit denen man vor der Bewertung gar nicht gerechnet hätte.

Darüber hinaus ist das Feedback, welches die Mitarbeiter erhalten, deutlich objektiver. Das liegt daran, dass die einzelnen Angestellten auch von Kollegen bewertet werden, mit denen sie sonst gar nicht so viel zu tun haben. Die daraus resultierende Objektivität wäre nicht gegeben, wenn die Arbeitnehmer lediglich von Kollegen bewertet werden, mit denen sie nahezu jeden Tag zusammenarbeiten und mit denen sie vielleicht sogar gut befreundet sind – Eine objektive Bewertung ist dabei in der Regel leider nicht möglich, weshalb die Bewertung durch mehrere, teils unbekannte Mitarbeiter hierbei klar im Vorteil ist.

Außerdem sollte man nicht die Tatsache unterschätzen, dass die meisten Angestellten die Beurteilung deutlich besser akzeptieren. Das ist darauf zurückzuführen, dass man Feedback von mehreren Personen deutlich besser und leichter annimmt als das Feedback einer einzelnen Person. Darüber hinaus profitieren auch die Mitarbeiter von der Beurteilung, da sie sich nicht nur selbst verbessern können, sondern auch sehen, worauf es im Unternehmen ankommt.

Gibt es Nachteile?
Direkte Nachteile gibt es nicht, solange man die Beurteilung auch richtig durchführt. So sollte man zum Beispiel darauf achten, dass die Bewertung insgesamt gut geplant wird und dass die Mitarbeiter auch den Grund beziehungsweise das Ziel der Beurteilung kennen: Das Herausarbeiten von Stärken und Schwächen, um den Mitarbeitern wertvolles Feedback liefern zu können, sodass diese in Zukunft bei Bedarf an sich selbst arbeiten können. Man sollte die Beurteilung allerdings nicht zum Vergleich verschiedener Mitarbeiter nutzen, sondern lediglich als Chance zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Personals.

Ansonsten ist es natürlich so, dass eine 360 Grad Beurteilung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als ein klassisches Gespräch mit einzelnen Mitarbeitern. Allerdings muss man hierbei selbstverständlich anmerken, dass ein einfaches Gespräch hinsichtlich der zahlreichen positiven Effekte auch längst nicht so effektiv und nachhaltig ist wie die 360 Grad Beurteilung. Außerdem lässt sich der Aufwand durch eine geeignete Software deutlich reduzieren.

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