Bei WordPress handelt es sich um das weltweit beliebteste Content-Management-System – und das nicht ohne Grund. Es bietet unzählige Erweiterungsmöglichkeiten, eine riesige Entwickler-Community und eine intuitive Bedienung.
Doch genau diese Vielseitigkeit verleitet viele Website-Betreiber dazu, ihre Seite mit einer Vielzahl an Plugins auszustatten. Was zunächst nach mehr Funktionalität klingt, entpuppt sich jedoch häufig als wahrer Performance-Killer: Langsame Ladezeiten, Sicherheitslücken und ein schlechteres Ranking in den Suchmaschinen sind nur einige der negativen Folgen.
Warum weniger Plugins mehr sind
Jedes Plugin, das in WordPress installiert wird, bedeutet einen zusätzlichen Code, der ausgeführt werden muss. Viele Erweiterungen bringen eigene Skripte, Stylesheets oder Datenbankabfragen mit, die den Seitenaufbau verlangsamen.
Besonders problematisch sind Plugins, die ungefragt Tracking-Skripte einfügen, serverseitig hohe Ressourcen beanspruchen oder sich in viele verschiedene Bereiche der Website einklinken. Untersuchungen zeigen, dass bereits eine Verzögerung der Ladezeit um eine Sekunde die Absprungrate der Nutzer um bis zu 32 Prozent erhöhen kann – ein kritischer Faktor, insbesondere für E-Commerce-Websites und Unternehmensseiten.
Ein weiteres Problem stellt die Sicherheit dar: Viele Plugins werden nicht regelmäßig aktualisiert oder weisen bekannte Sicherheitslücken auf. Diese können von Angreifern gezielt ausgenutzt werden. Je mehr Plugins eine Website nutzt, desto größer zeigt sich also auch die potenzielle Angriffsfläche.
Die richtige Balance zwischen Funktionalität und Performance
Natürlich bedeutet weniger Plugins nicht, dass alle Erweiterungen unnötig sind. Vielmehr geht es darum, genau zu überlegen, welche Funktionen wirklich gebraucht werden und welche sich vielleicht durch effizienteren Code oder native WordPress-Funktionen ersetzen lassen.
Gerade im Bereich Webdesign und SEO gibt es viele Plugins, die sich gegenseitig überlagern oder zu viele unnötige Prozesse im Hintergrund ausführen. Beispielsweise setzen viele Website-Betreiber gleichzeitig mehrere SEO-Plugins ein, obwohl ein einziges gut konfiguriertes Plugin vollkommen ausreichen würde. Ähnlich verhält es sich bei Caching-Lösungen oder Page-Buildern, die sich ebenfalls negativ auf die Ladezeiten auswirken können.
So optimierst du dein WordPress-Setup
Ein schlankes WordPress-Setup beginnt bereits bei der Auswahl des Themes. Während einige Themes stark auf visuelle Effekte setzen und eine Vielzahl an Features bieten, die für viele Seiten gar nicht benötigt werden, gibt es auch leichtgewichtige Alternativen, die speziell auf Performance optimiert sind. Zu den bewährten Maßnahmen, um WordPress möglichst ressourcenschonend zu halten, gehören:
● Unnötige Plugins deinstallieren: Nutze nur die Erweiterungen, die tatsächlich benötigt werden. Prüfe regelmäßig, ob sich einige Funktionen auch anders lösen lassen.
● Leichtgewichtiges Theme wählen: Themes wie GeneratePress oder Astra sind auf schnelle Ladezeiten optimiert und kommen ohne unnötige Skripte aus.
● Caching aktivieren: Plugins wie WP Rocket oder das serverseitige Caching vieler Hosting-Anbieter helfen, die Ladegeschwindigkeit deutlich zu verbessern.
● Datenbank bereinigen: Alte Revisionen von Beiträgen, ungenutzte Tabellen oder überflüssige Medien belasten die Performance. Hier helfen Plugins wie WP-Optimize.
● Externe Skripte minimieren: Google Fonts lokal hosten, nicht benötigte Tracking-Skripte entfernen und möglichst wenige externe Ressourcen laden.
Welche Plugins sind wirklich notwendig?
Die Entscheidung, welche Plugins sinnvoll sind, hängt von den individuellen Anforderungen ab. Es gibt jedoch einige Kategorien, in denen Erweiterungen sinnvoll und sogar von Experten empfohlen werden:
- SEO: Rank Math oder Yoast SEO helfen dabei, Inhalte für Suchmaschinen zu optimieren, ohne die Website zu überladen.
- Sicherheit: Ein leichtgewichtiges Plugin wie iThemes Security hilft, die WordPress-Installation abzusichern.
- Caching: WP Rocket oder LiteSpeed Cache reduzieren die Ladezeiten erheblich.
- Backups: UpdraftPlus ermöglicht automatisierte Backups ohne Performance-Einbußen.
- Optimierung der Bilder: TinyPNG oder ShortPixel erlauben, Bilder ohne sichtbaren Qualitätsverlust zu komprimieren.
Ein gut optimiertes WordPress-Setup erfordert also nicht viele Plugins, sondern die richtigen. Wer sich bei der Auswahl auf wesentliche Funktionen konzentriert und unnötigen Ballast vermeidet, profitiert sowohl von besseren Ladezeiten als auch von einer stabileren, sichereren Website.
Wer schreibt hier: Torsten Seidel
Gambio Shop-Einrichtung und Pflege
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Hi Torsten,
das habe ich tatsächlich auch schon gemerkt. Ich habe mich letztens von vier Plugins verabschiedet und schon war meine Seite schneller. Oft braucht man viel weniger, als man denkt.
LG
Marcel