Renaming: ist die Änderung des Firmen- oder Produktnamen zielführend?Lesezeit ~ 4 Min.

Beitrag aktualisiert am 15. Juli 2024

Der Name eines Unternehmens oder eines Produkts ist für gewöhnlich mehr als nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben und Wörtern. Kundinnen und Kunden verbinden damit Vertrauen sowie Charaktereigenschaften und Wertvorstellungen. Eine Änderung des Firmen- oder Produktnamens sollte daher im Vorhinein wohlüberlegt und gut geplant sein.

In welchen Fällen ist eine Namensänderung sinnvoll?

Firmen- oder Produktnamen haben eine starke Aussagekraft. Ob sie nun auf dem Gründernamen, der Produktpalette oder sonstigen kreativen Einfällen basieren – irgendetwas sagen sie immer aus. Oft verbinden Konsumentinnen und Konsumenten unterschiedliche Eigenschaften damit. Aus den folgenden Gründen kann es trotz eventueller Schwierigkeiten Sinn ergeben, eine Firma oder ein Produkt umzubenennen.


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1. Merger

Bei einer Verschmelzung von Unternehmen oder einer Übernahme, ändert sich meist einiges. Von der Struktur, den angebotenen Produkten bis hin zu der Unternehmensphilosophie. Gerne wird in solch einem Fall auf die alten Bezeichnungen zurückgegriffen, um daraus einen neuen Namen zu kreieren. Abkürzungen oder Akronyme kommen hier dann zum Einsatz.

Manchmal wird jedoch etwas komplett Neues gewünscht, um dem Ganzen ein frisches Image zu verleihen. Bei Zusammenschluss mehrerer Unternehmen derselben Region sind auch Namen mit regionalem Bezug zu empfehlen.

2. Neuorientierung des Unternehmens

Wenn Sie sich dazu entscheiden, das Unternehmen in eine neue Richtung steuern zu wollen, kann es passieren, dass der ursprüngliche Name nicht mehr zum bisherigen Image passt. Dasselbe gilt bei einem Umzug in eine andere Region oder gar ein anderes Land. Wurde der Name dazumal mit regionalem Fokus gewählt, so kann eine Umbenennung notwendig sein.

3. Ausweitung der Produktpalette

Wurde der Name zum Zeitpunkt der Gründung zu spezifisch gewählt, so kann es passieren, dass dieser über die Zeit veraltet ist. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Produktpalette stark ausgeweitet wurde. Mit dem eigentlichen Namen lässt sich die Breite des Sortiments dann nicht mehr beschreiben und es wird Zeit für einen passenderen Namen.

Gut zu sehen am Beispiel des Einrichtungshauses Jysk. Mit der Umbenennung soll auch gleich eine Expansion einhergehen, womit wir beim nächsten Punkt wären.

4. Internationaler Bezug

Ist eine Expansion in fremdsprachige Länder geplant, so muss darauf geachtet werden, ob der Firmenname die dortigen potenziellen Kundinnen und Kunden anspricht. Es besteht die Gefahr von negativen Assoziationen oder Verständnisproblemen.

Operiert das Unternehmen bereits auf internationaler Ebene, kann es sein, dass die Produkte je nach Land und Sprache einen anderen Namen erhalten haben. Eine Änderung zu einem einheitlichen Namen würde kostensenkend wirken und könnte daher sinnvoll sein. Aber Achtung: Der neue Name könnte auch auf Widerstand stoßen!

Was Sie bei einer Namensänderung unbedingt mitbedenken sollten

Ein Unternehmen umzubenennen, ist in den meisten Fällen recht unkompliziert und schnell erledigt. Jedoch dürfen Sie nicht vergessen, dass diese Änderung Konsequenzen hat. Damit ist nämlich einiges verknüpft.

1. Kosten

Mit einer Namensänderung sind immer auch Kosten verbunden. Angefangen beim Drucken neuer Visitenkarten, über die eventuell notwendige Fertigung eines neuen Logos, bis hin zu einer kompletten Neuerung der Corporate Identity. Hinzu kommen außerdem Ummeldungsgebühren beim Gewerbeamt oder Handelsregister.

2. Bescheid geben

Informieren Sie unbedingt Ihre Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und sonstige mit dem Unternehmen verbundene Personen und Unternehmen. Eine Übergangsphase, in der beide Namen gleichzeitig verwendet werden, unterstützt einen sanften Übergang. Denn so werden Sie A leichter gefunden und B für weniger Verwirrung sorgen.

3. Online-Auftritte

Ein neuer Name muss auch an die Online-Community kommuniziert werden. Benennen Sie sämtliche Kanäle auf Social Media sowie im Fall Ihre eigene Webseite um. Gerne vergessen wird hier u.a. die Anpassung von Backlinks, dies beginnt meistens schon bei einfachen Firmenverzeichnissen.

4. Erarbeitete Reputation nicht verlieren

Bei einer Umbenennung kann auch der Ruf des Unternehmens verloren gehen. Dank der online-fokussierten Welt ist es aber heutzutage einfacher, die Community zu benachrichtigen. Bestenfalls werden Kunden und Follower rechtzeitig über die bevorstehenden Änderungen informiert.

5. Keine Geheimhaltung

Die heimliche Änderung eines Firmen- oder Produktnamens ist nicht zu empfehlen. Daraus folgt meist ein beachtlicher Vertrauensverlust.

6. Rechtliche Regelungen

Gut zu wissen: Aus rechtlicher Sicht steht es Ihnen prinzipiell frei, eine Namensänderung vorzunehmen. Kompliziert wird es nur dann, wenn es sich um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) handelt. Der Name einer GmbH wird bei der Gründung im Gesellschaftsvertrag festgehalten.

Das bedeutet, dass eine Umbenennung nur durch eine Vertragsänderung möglich ist. Diese muss in einer Versammlung beschlossen werden. Die anderen Gesellschafter müssen Ihrem Plan also zustimmen.

Fazit zur Namensänderung: Planung ist wichtig

Einfach von heute auf morgen den Namen eines Unternehmens oder Produkts zu ändern, wird in den meisten Fällen negative Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn es Grund zur Umbenennung gibt, ist es daher wichtig, die nötigen Vorbereitungen zu treffen und mögliche Probleme mit passenden Lösungsideen miteinzuplanen.

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