Linkbuilding ist für die Suchmaschinen, PR für die Menschen. Diese strikte Trennung herrscht in den Köpfen vieler Unternehmer immer noch vor. Dabei sind die Grenzen längst nicht so fließend. Ein hohes Suchmaschinenranking ist schließlich kein Selbstzweck, sondern soll Menschen dazu animieren, den eigenen Webauftritt zu besuchen. Andersherum ist eine erfolgreiche Digital PR mittlerweile ein wichtiger Rankingfaktor, der sich auf die Platzierung bei den Suchmaschinen auswirkt. Es ist also an der Zeit, alte Denkmuster über Bord zu werfen und die vielen Parallelen und Schnittstellen zu nutzen, die zwischen Linkbuilding und Digital PR bestehen.
Was sind Linkbuilding und Digital PR?
Unter Linkbuilding versteht man alle Strategien, die darauf abzielen, qualitativ hochwertige Backlinks von anderen Webseiten mit gutem Ruf zu erhalten. Es gehört somit zu den Offpage-SEO Maßnahmen. Das Ziel besteht darin, die Suchmaschinen von der eigenen Relevanz und Popularität zu überzeugen, um so in ihrem Ranking aufzusteigen. Hierbei ist es wichtig, sich nicht auf eine bestimmte Art von Backlinks zu beschränken. Ein diversifiziertes und breit aufgestelltes Linkprofil führt zu den größten Erfolgen.
Digital PR meint demgegenüber klassische PR auf digitalen Kanälen. Es geht darum, wichtige Medienpartner von sich zu überzeugen und für Kooperationen zu gewinnen. Hierzu gehören unbedingt Journalisten, in der Onlinewelt sind aber auch Partnerschaften mit Bloggern, Influencern und anderen Webmastern von hoher Relevanz. Das Ziel der Digital PR ist es, die eigene Bekanntheit zu vergrößern, Traffic zu generieren, Imagepflege zu betreiben und die Chance auf neue Kunden zu erhöhen.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Linkbuilding und Digital PR
Die grundsätzliche Zielsetzung von Linkbuilding und Digital PR ist gleich. Es geht darum, die eigene Website beziehungsweise die darauf angebotenen Produkte und Dienstleistungen einem größeren Publikum bekanntzumachen und mehr Traffic zu generieren. Hierbei unterscheiden sie sich aber in ihrer Zielsetzung. Das Linkbuilding dient vorrangig dazu, das Suchmaschinenranking zu verbessern und erzeugt nur nebenbei einen Mehrwert für die Nutzer. Digital PR richtet sich hingegen an die Anwender und hat nur als Nebeneffekt positive Auswirkungen auf die Suchmaschinen.
Sowohl Linkbuilding als auch Digital PR erfordern hochwertigen Content, der aus der Masse hervorsticht. Nur dann sind Webmaster, Journalisten und Blogger bereit, Backlinks zu setzen oder über bestimmte Inhalte zu berichten. Vor allem Linkbaits und Linkable Assets spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Bei der Erstellung dieses Contents werden aber jeweils andere Methoden verwendet. Während in der Digital PR Pressemitteilungen und Kooperationen mit Bloggern entscheidend sind, können Links im Social Media Bereich generiert, durch Gastbeiträge gewonnen oder sogar gekauft werden. Für diese Methoden wird unterschiedlich viel Zeit und Geld benötigt.
Sowohl Linkbuilding als auch Digital PR führen zu mehr Verkäufen und Umsätzen und unterstützen eine enge Kundenbindung. Sie erzeugen unterschiedliche Arten von Leads, die aber durchweg nachhaltig und zielführend sind. Zudem können beide Methoden nicht einfach nebenher erledigt werden. Stattdessen erfordern sie eine konkrete Vorbereitung, einen nachvollziehbaren Plan und eine professionelle Umsetzung.
Stärken und Grenzen von Linkbuilding und Digital PR
Ein professionelles Linkbuildig ist in der Lage, das Standing einer Website bei den Suchmaschinen zu verbessern. Nutzer, die nach bestimmten Keywords suchen, bekommen dann die populärsten und relevantesten Webseiten angezeigt. Hierdurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese besuchen und ihre Leistungen in Anspruch nehmen. Das Linkbuilding ist aber nur begrenzt in der Lage, Werbung für einen Webauftritt zu machen. Die Ankertexte geben zwar einen Eindruck davon, was Nutzer hinter einem Backlink erwartet, diese bestehen aber zumeist nur aus einer kurzen Satzphrase.
Anders sieht das bei der Digital PR aus. Hier haben Webmaster die Möglichkeit, sich und ihre Produkte und Dienstleistungen ausführlich zu präsentieren und in einem positiven Licht darzustellen. Gerade über die Zusammenarbeit mit bekannten und beliebten Influencern ist es möglich, eine große Zahl an potenziellen Kunden zu erreichen und durch Werbebotschaften anzusprechen. Aber auch die Zusammenarbeit mit Journalisten führt dazu, dass die eigenen Angebote positiv präsentiert werden. Dafür hat die Digital PR nur begrenzt Einfluss auf das Suchmaschinenranking und den daraus generierten Traffic.
Welche Strategie ist 2022 am sinnvollsten?
Die Zeiten einer klaren Trennung zwischen Linkbuilding und Digital PR sind vorbei. Heute kommt es darauf an, diese beiden Verfahren effizient miteinander zu kombinieren. Ein gutes Beispiel lieferte hierfür Fritz Oberhummer. Dieser hatte seine Webseite zum Thema 3. Start- und Landebahn am Flughafen München als neutralen Schiedsrichter positioniert. Er veranstaltete eine Umfrage, die ein möglichst umfassendes und neutrales Meinungsbild einfangen wollte. Sowohl Befürworter als auch Gegner nahmen an der Umfrage teil und später wurde die lokale Presse aufmerksam, was zu zahlreichen Interviews und Backlinks geführt hat. Der Linkbait hat somit zu mehr Popularität, Traffic, Nutzerbindung und einem verbesserten Suchmaschinenranking geführt.
Alle Unternehmen sollten eine solche Verschmelzung von Linkbuilding und Digital PR anstreben. Es geht darum, digitale Kanäle zu nutzen, um Menschen anzusprechen und für ein Thema zu begeistern. Kontroverse, viel diskutierte Themen bieten sich als Linkbaits an, es gibt aber noch zahlreiche weitere Methoden, um Aufmerksamkeit und Backlinks zu generieren. Wichtig ist es, eine konkrete Strategie zu verfolgen. Außerdem sollten sich Unternehmen professionelle Hilfe an die Seite holen, die alle Aufgaben erledigt, für die im Betrieb selbst keine Ressourcen vorhanden sind oder die nötige Expertise fehlt. Das kann das Linkbuilding oder die Digital PR an sich sein das ihr an Agenturen auslagert. Es können aber auch die Tools als Ressource sein, wie Contentbird, Semrush oder Linkalyse um Content besser einschätzen zu können oder Links zu bewerten.
Fazit: Multi-Channel-Strategien werden sich durchsetzen
Linkbuilding und Digital PR existieren als Offpage-SEO Maßnahmen seit langer Zeit und haben beide für sich genommen eine Daseinsberechtigung. Durch die immer engeren Verknüpfungen in der digitalen Welt ist es aber wenig sinnvoll, sich auf einen der beiden Bereiche zu beschränken. Auf diese Weise gehen kostbare Potenziale verloren. Wer als Unternehmen breit aufgestellt sein und hohe Umsätze generieren möchte, sollte auf vielfältigen Kanälen aktiv sein.
Der Königsweg besteht daher in einer Verschmelzung aus Linkbuilding und Digital PR. Es ist wichtig, im Suchmaschinenranking weit oben zu landen, man sollte sich aber nicht allein auf Google & Co. als Traffic-Lieferanten verlassen. Ebenso ist es möglich, mittels Digital PR große Erfolge zu erzielen, ohne ein hervorragendes Standing bei den Suchmaschinen ist das aber nur bedingt zielführend.
Eine solche Verschmelzung lässt sich am besten über eine konkrete Digitalstrategie erreichen. Hierin halten Unternehmen die Ziele fest, die sie erreichen wollen. Ausgehend davon können dann geeignete Tools und Strategien gewählt werden, um diese Ziele zu erreichen. Je besser Linkbuilding und Digital PR in diesem Konzept miteinander verbunden werden, desto größer sind die Erfolge, die sich aus diesen beiden Verfahren ergeben.
Autor
Marco Möschter ist Gründer und Geschäftsführer der CLICKHERO GmbH und Managing Direktor bei der Marketingplattform ranksider.de. Er befasst sich seit über acht Jahren mit dem Thema SEO und dort insbesondere dem Offpage SEO und konnte so viel Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln. Mit diesem Wissen hilft er als Online-Marketing Experte Unternehmern, sich besser bei Google zu positionieren.